Dienstag, 26. April 2016

Woche 5 - 17.4. bis 23.4.

Tag 29 - wenn's nicht läuft, dann fliegt's halt.
Hike: 30km
Fly: 26km






Ausgeruht und optimistisch verliess ich zusammen mit den beiden Jägern bereits um 06:00 das Hotel. Allerdings war mein Blick gegen den Himmel gerichtet und nicht in die Büsche. Nach Km 15 realisierte ich, dass die Ruhepause und das Pflegeprogramm wenig bewirkt hatte. Der erste kleine Schauer raste an mir vorbei, trotzdem hielt ich den Kurs weiter auf Startplatz. Schliesslich entwickelte sich der Tag hin zu fliegbar und ich heizte mit 70 Trimm am Moncayo vorbei ins Flache. Im Gedankenspiel liess sich mindestens ein Teil des 100km Flachlandes trotz Luftraumbegrenzung (1000m AGL) erfliegen - die Realität stellte mich aber rasch auf den Boden.
Die Sprungschanze nutze ich 2x und war wider erwarten etwas im Lee

Geiers-Home und schönes Dörfchen

Tag 30 - Hoffnungsvolle Prognose
Hike: 27km
Fly: 18km






Endlich mal weniger Wind vorhergesagt und das RASP-Thermikmodel war ebenso optimistisch (allerdings fast immer). Und ich steh vor 100km Flachland mit Luftraum-Beschränkung - toll! Gleich ins Flache loslaufen, nochmals auf den Moncayo oder irgend einem 50m Hügelchen eine Chance geben?? Nein ich geb dem 100m Windradhügelchen von gestern nochmals eine Chance oder besser gleich 7. Geklappt hat der Einstieg bereits beim ersten Mal und ich konnte mich mindestens zur nächsten Windfarm mogeln. Aber nach weitern 2 Flügen mit geglücktem Einstieg aber kaum Kilometer setzte ich meinen Weg zu Fuss fort.

Gestern morgen blüten die Mandelbäume noch und heute trugen sie bereits 4cm grosse Nüsse - es ist Frühling!

Essen muss wer gegen den Windmühlen kämpft

Tag 31 - den Geierpulk abgehängt


Hike: 39km
Fly: 0km

Abgesehen von ein paar Sonnenstrahlen zwischendurch zogen immer dichtere Cirren auf und ich war zu Fuss sogar schneller unterwegs als die Geier. Wieder intressant den grossen Viechern zuzuschauen. In einer der letzten feinen Ablösungen kamen über 100 Stück zusammen und kämpften Bläschen um Bläschen um die letzten Höhenmeter. Ein knappes Dutzend schaffte es gegen den Wind weiter zu ziehen der Rest landete schliesslich und wartete wohl auf bessere Tage.

Tischcamping
sie hatten beide keinen guten Wetterkanal


Tag 32 - 1 mal Nass mit allem bitte

Hike: 13km
Fly: 3km






Die Nacht brachte Gewitter und stürmischen Wind und das kleine Vordach einer Kappelle schützte nur knapp vor Wasserschäden an Mensch und Material. Die Landschaft wurde etwas hügeliger und ich entschied mich vor dem angekündigten Regen so viele Abgleiter wie möglich zu machen - zwecks Belustigung und Schonung des Fusses. Vor dem 3ten und grössten Gleitflügli, wollte ich eigentlich nur kurz eine vorbeiziehende Regenzelle abwarten auf das sich der Wind etwas beruhigt. Das zögern bezahlte ich dann mit 1 1/2 Stunden warten im strömendem Regen unter dem Schirm.
Eremita de Santa Ana - alles schön wasserdicht verpackt festgebunden und hochgelagert

der Rest trocknete in der Bar

Tag 33 - Friede, Freude, Eierkuchen
Hike: 47km
Fly: 4km






Seit gestern sind die Fussschmerzen wie weggezaubert. Lag es daran, dass ich gestern nur wenig geradeaus gegangen bin? Hat sich die heilige Santa Ana meiner erbarmt als ich vor ihrem Tor lag? Haben sich die Pausen, Übungen und Pflegeaktionen doch noch ausbezahlt? Hat sich mein Körper einfach daran gewöhnt? Oder lags an der positiven Energie die mir geschickt wurde? Wir werden es nie mit Sicherheit sagen können... Aber ich laufe nun wie ein frisch geschmiertes Motörchen - was für ein Genuss! Ach ja, die Wetterküche zauberte heute wunderbare Stimmungen!

Viel Monokultur aber noch nirgens hab ich so eine grosse Vogelvielfalt beobachtet

Der letzte Schsuer des Tages, danach strahlte ein kräftiger Regenbogen in allen Farben und als Nachtisch einen Abendflug fürs Gemüt
Tag 34 - voll im Saft
Hike: 47km
Fly: 0km






Die Übernachtungen in Hotels sind gar nicht so entspannend. Denn meist komm ich erst spät an und bin hungrig, muss Wäsche waschen, alle Geräte laden, Ausrüstung trocknen oder auch mal was reparieren. So schaff ich es nie früh ins Bett und auch nicht früh raus. Auch in der Kletterregion Riglos verpasse ich den grossteil des trockenen Morgens und starte erst gegen 11:00 Uhr. Aber Regen macht mir nichts aus und ich strotze vor Energie. Da die Unterkünfte unterwegs alle geschlossen waren, checkte ich um 22:15 in einem Hotel in Jaca ein. Also wieder nix mit früh raus.

die imposanten Felstürme von Riglos zuehen auch Basejumper an

"Stölle" an den Schuhen und fette Finken am Anhänger - müsste nicht sein diese schmierige, klebrige, glitschige Lehmerde

Tag 35 - hin und her, auf und ab
Hike: 24km
Fly: 0km






Eigentlich war der Plan mal auf die Nordseite der Pyrenäen zu wechseln, denn die Prognosen standen mal deutlich auf Nord für die nächsten Tage. Doch Prognosen sind Prognosen und wechseln so oft wie ich meine Unterhosen (oft nicht nur 1x pro Tag). Nach einigem hin und her entscheide ich mich für Spanien, erkaufe mir einige Kilo Unabhängigkeit und schnaufe den Oroel rauf. 14:30 bin ich dann auf dem Gipfel, schaue den Schauern zu und lass mit den böig auffrischenden Nordwind um die Ohren pfeiffen. Auf der Südseite gibt's im nirgendwo eine Eremitenhöle... da wird man wohl übernachten können.

gewohntes Bild

Der Pilu ist wohl auch in den Ferien

Samstag, 16. April 2016

Woche 4 - 10.4. bis 16.4.

Tag 22 - doppelt gehoppelt

Hike: 21,5km
Fly: 0km






Da ich ja dem Startplatz gestern eine Chance gab (was mich ja -1km dem Pilatus näher brachte) und das Wetter heute wieder "wanderfull" aussieht, darf ich erstmals eine Strecke doppel wandern. Mein linker Fuss zickt einmal mehr und so halt ich bald mal die Augen offen für ein trockenes Nachtlager. Gar nicht so leicht in dem grossen Waldgebiet aber schliesslich sah ich einen Feuerwachturm auf dem Puerto Mojón Pardo.

nein, kein neuer Terroranschlag sondern "la crisis" - Sinnbild der spanischen Landflucht
der erste Feuerwachturm der nicht eingezäunt war. Doch der Boden des Turms war mir zu löchrig und scharfkantig für meine Isomatte. Was für ein Glück gab's da noch den Eingang zu diesem Häuschen.

Tag 23 - Lowsafe mal anders

Hike: 19km
Fly: 0km






Der Wetterbericht hat ja etwas Regen und kühle 3 Grad für die Nacht versprochen. Darum hab ich mir auch das trockene Plätzchen gesucht und zum Glück gefunden... aber dass es gleich so wichtig sein würde, war mir nicht klar. Nun ja, Wetterglück scheine ich nicht gepachtet zu haben aber die richtige Unterkunft zur richtigen Zeit zu finden liegt mir offensichtlich. Mit frischem Rückenwind, viele Pausen und gut verpackt erreichte ich schliesslich das nächste Hotel in Abejar.

warum hab ich nur die Skitourenausrüstung von der Gepäckliste gestrichen?

was für ein Glück, dass mir genau in dieser Schneenacht ein Cheminé zur Verfügung stand - Lowsafe mal neu interpretiert! :)
Tag 24 - Sendepause
Hike: 0km
Fly: 0km



Tag 25 - should I stay or should I go

Hike: 31km
Fly: 0km






Nein, mein Fuss ist immer noch nicht wirklich gut. Das wurde mir nach den ersten 10km schon klar aber die Windprognose für den späten Nachmittag hielt eine kleine Chance für einen Abendflug offen - das war zu verlockend. Nach Km 19 hätte ich zwecks SW-Startplatz-Suche einen Umweg von ein paar Kilometern machen müssen. Die Zicke sagte nein und ich verfluchte sie auf den restlichen Kilometern bis Soria... Wahrscheinlich wäre es ja nicht geflogen aber sich deswegen die kleine Chance zu verbauen nervte mich trotzdem. Grrrrr

lieber auf einem alten Bahntrasse wandern als auf der Hauptstrasse

Wädlimassage

Tag 26 - und wieder lockt der Wetterbericht


Hike: 25km
Fly: 0km






Heute ist nochmals viel Wind vorhergesagt aber Freitag vormittags könnte es was werden - gut positioniert ist halb geflogen. So mach ich mich wieder auf den Weg und geniesse die ersten Kilometer mit kleinen Schritten und vielen Pausen. Gegen Abend spar ich mir die letzten Kilometer und quartiere mich in ein Bahnhofhäuschen ein.

Villa Durchzug

7fache Lentis über Moncayo - hmm stimmt mich nicht gerade zuversichtlich
Tag 27 - Träume sind Schäume


Hike: 7km
Fly: 0km






Die neuste Prognose hat sich der Realität angepasst und die weiteren Aussichten bis und mit Samstag sehen klar aus. Zeit den Fuss hochzulagern, damit es dann endlich wieder rund läuft wenn's rund laufen soll...

also wenn hier nächstens ein Zug kommt, fahr ich ins nächste Dorf! :D

Tag 28 - jaja ich halt den Fuss jetzt mal still
Hike: 0km
Fly: 0km

Danke Cecil, Werni und Natasja für die Tipps und Tricks! Ich beweg nur meine Finger für den Blog - versprochen!

Fuss hoch oder es knallt!

Dienstag, 12. April 2016

Woche 3 - 3.4. bis 9.4.

Tag 15 - Nebel, Wind und schon wieder Schnee



 Hike: gut 30km
 Fly: okm




Auch Plan B war eine wunderschöne Wanderung. Der eigentliche Plan über die Kreten nach San Rafael zu wandern machte bei den Bedingungen 0 Sinn. Ein herrliches Wandergebiet!

Im tiefen Wald im Schnee
Tag 16 - nach dem Schnee von gestern gibt's Schneepause von heute

Hike: 0km (mal abgesehen von 5km Verpflegungswanderung nach El Espinar)
Fly: 0km

Tag 17 - Rückseitenwetter ja, Windwarnung für Segovia 80km/h Böenspitze

Hike: 26.5km
Fly: 0km




Der morgige Tag könnte wiedermal fliegbar sein - darum positioniere ich mich mal so schlau wie möglich. Übrigens: es muss mal gesagt sein: die OpenStreetMaps sind zwar bei weitem nicht vollständig aber trotzdem Sackstark!

für Diego.... es gäb da noch ein paar schöne Strecken

Tag 18 - starke Inversion und unter 1500m kaum Wind, also ab in die Höhe

Hike: 23km
Fly: 63km
Flug auf Xcontest



Auch die Geier helfen nach, wenn die Thermik nicht ganz reicht. Auf dem ersten Starthügel angekommen, suchte ich die beste Variante um einen Stock höher erneut zu Starten. Auf meinem Flugweg kreuzte ich Gleitschirm Nr 4-6. Irgendwie exotisch :))

das Wetter kann heute nur mitspielen - soviel Glück auf einem Haufen

eines von unzähligen Förderprogramme der EU
Tag 19 - willkommen im Land der roten Erde

Hike: 33km
Fly: 0km




 Die Hoffnung stirbt zuletzt... aber als der Wind auch gegen 14:00 Uhr nicht nachliess, montierte ich die roten Kniesocken und lief durch die neuen Landschaften der roten Erde. Satte Farben, hübsche Kontraste und schmucke Dörfer.

erst noch Häuser aus Stein und dann immer mehr Lehmbauten

1200 Schlafnachbarn waren still - 2 von 6 Hirtenhunde hatten was gegen mich

Tag 20 - Jetzt weiss ich wo der Ribera del Duero herkommt

Hike: 47km
Fly: 0km








Ach zum Wetter will ich gar nichts sagen.... wie so oft sah es aber schön aus :) Die Hirtenhunde haben ihren IQ wohl dem der Schafe angepasst... nun ja ich hab mich am Morgen mit demonstrativer Reviermarkierung gerächt :D
Die Landschaften sind der Hammer und ca. 95% der Strecke führte mich über Feld- und Forstwegen, wo ich gerademal 1 Biker kreuzte. Wahnsinn

Der Wein wird auch heute noch hinter den vielen Türen im Boden gelagert

Ein ganzes Dorf aus Lehm verfallen - die Kirche wäre fast mein Schlafplatz geworden
Tag 21 - via Nationalpark zum Startplatz

Hike: 22km
Fly: eine gute Stunde und -1km








Zum Glück hab ich mich für den Umweg durch den Cañon de rio lobos entschieden - huere schön!! Allerdings hätte ich den Nationalpark auch gleich in Richtung Nordost verlassen können - aber immerhin wiedermal meinen Schirm gelüftet.

Sonntags werden die Spanier in Reisebussen angekarrt - der Wasserstand trennte dann die Frösche von den Bachstelzen und so verstummte der Rummel bald

herrlich